Der Gardasee impliziert Urlaubsfeeling, schönes Wetter und eine atemberaubende Landschaft. Deshalb fiel die Wahl der Klassen 10 b und 10 c mit Frau Menzinger, Herrn Saffer, Frau Schreiber und Herrn Offinger sehr schnell auf dieses Ziel für die Abschlussfahrt. Quartier fanden wir auf einem Campingplatz in Sirmione in kleinen Bungalows, die auch Kochzeilen boten. Anfangs kam eine gewisse Panik auf, weil sich scheinbar nur drei statt der versprochenen vier Betten in den jeweils zwei Räumen befanden, es stellte sich aber heraus, dass sich das Einzelbett zum Doppelstockbett umbauen ließ. Diese Konstruktion wirkte auf den ersten Blick abenteuerlich, hielt aber zum Glück allen Belastungen stand.
Am zweiten Tag stand eine Fahrt mit Privatbooten über den Gardasee auf dem Programm. Dazu teilten wir uns klassenweise auf und erhielten einen ersten Eindruck von den örtlichen Sehenswürdigkeiten. Die Guides zeigten uns unter anderem das Haus von Maria Callas und die Grotte des Catull, die malerisch über dem Gardasee thront. Die anschließende Freizeit wurde von vielen dazu genutzt, die berühmte italienische Pizza zu probieren oder zu shoppen. Besonders kulturinteressierte Schüler schafften es sogar, die Burg in Sirmione zu besichtigen, was gar nicht so einfach war, denn sie hatten nicht vorher reserviert. Der Blick von der Burgmauer über den Gardasee entschädigte sie später für die Mühen.
Tag drei erwies sich als sehr geschichtsträchtig, denn wir unternahmen einen Ausflug nach Verona. Dort erkundeten wir zuerst auf eigene Faust die Stadt. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich gut auf diese Freizeit vorbereitet. Einige fanden die besten Nudeln der Stadt, andere wussten, wo sie interessante Souvenirs kaufen konnten. Anschließend trafen wir uns zur Stadtführung. Diese begann in der Arena. Unser Guide vermittelte uns einen interessanten Einblick in die Geschichte des weltberühmten römischen Amphitheaters, das im 1. Jhd. n. Chr. erbaut wurde und ließ die Gladiatorenkämpfe lebendig werden. Wir hätten uns nicht gewundert, wenn gleich Löwen und Tiger um die Ecke gekommen wären. Heute wird die Arena für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Unter anderem trat hier schon Adele auf und es wurde Verdis Oper Aida inszeniert.
Die Stadtführung führte uns anschließend zu unserer großen Verwunderung in ein Kaufhaus. Dort befindet sich auf der untersten Etage inmitten von Kleidungsständern eine Ausgrabungsstelle, auf der eine Straße aus dem 4. Jhd. besichtigt werden kann. Was für uns sehr beeindruckend war, gehört für die Einwohner Veronas zum Alltag, denn solche Ausgrabungen finden sich an vielen Stellen in der Stadt.
Zu einer richtige Stadtführung in Verona gehört natürlich auch der Besuch des Hauses von Julia. Unter dem berühmten Balkon kann sich jeder, der die Julia-Statue berührt etwas wünschen. Diese Chance nutzten viele Schülerinnen und Schüler. Im Nachhinein erwies sich, dass das bekannteste Liebespaar der Welt – so es denn wirklich existiert hat – schon lange vor Shakespeares Zeit gelebt haben muss und dass der Balkon auch erst 100 Jahre nach dem Erscheinen von „Romeo und Julia“ gebaut wurde.
Unser letzter Tag stand in krassem Gegensatz zu unserer Geschichtsexkursion nach Verona. Im Gardaland war nämlich Oktoberfest, sodass wir schon am Eingang mit zünftig bayerischem Gesang und Tanz beschallt wurden. Das tat aber dem Enthusiasmus der meisten Schülerinnen und Schüler keinen Abbruch, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, jede Achterbahn zu fahren. So erwiesen sich die meisten als schwindelfrei und hatten im Gardaland viel Spaß.
Insgesamt hat die Abschlussfahrt allen sehr gefallen. Der Campingplatz bot die Möglichkeit, abends vor den Bungalows gemütlich zusammenzusitzen und mitgebrachte Spiele zu spielen. Auch fanden sich Kochgemeinschaften, die mit ihren Kochkünsten versuchten, das Essen auf dem Campingplatz kulinarisch zu übertreffen.
Am liebsten wären wir noch eine Woche geblieben. Das wird sicherlich für viele nicht die letzte Reise an den Gardasee gewesen sein.